Samstag, 14. Dezember 2013

WIMpis OIMpis und FOIMpis

Die sogenannte „Internationale Gemeinschaft“ beschreibt nichts weiter als die fortgeschriebene Situation auf dem „Hegemonialmarkt“ nach dem 2. Weltkrieg, die augenblickliche Welt-„Ordnung“. Geordnet im Sinne von neuen Verhaltensweisen, wirklich neuen Strategien ist da allerdings gar nichts. Die Handlungsweisen und vor allem die Allmachtsphantasien sind dieselben wie seit Stonhenge’s Zeiten.

Im Augenblick sind gerade drei „hegemoniale Marktteilnehmer“ dabei, sich aufzustellen, umzugruppieren oder sonst all das zu tun, was Hegemone und solche, die es werden wollen, schon immer gemacht haben: die West-Imperialen (WIMpis), die Ost-Imperialen (OIMpis) und die Fernost-Imperialen (FOIMpis). Sie haben dabei auch stets die gleichen und die schon immer angepeilten Ziele im Visier: Herrschaft über das Öl, Herrschaft über den Ackerboden, Herrschaft über irgendwelche anderen Ressourcen sowie die militärische Omnipotenz und allgegenwärtige militärische Präsenz. Das ist alles nicht neu, kann man in der römischen und sonstigen Geschichte nachlesen. All das ist nicht neu; es ist erdrückend und oft tödlich, aber nicht neu.

Doch was steckt dahinter? Wie kommt es immer wieder zu solchen Erscheinungen? Ist das evolutionär oder gar genetisch determiniert? Können wir Jäger und Sammler am Ende gar nicht anders? Ich denke schon. Ich meine vielmehr, darin nur die krankhaft verengte Weltsicht des sogenannten „Kleinen Mannes“ wiederzuerkennen. In meiner Sicht auf den Bürger meine ich aber schon konkret genau das: das Bürgertum an sich, die sogenannte bürgerliche Mitte. Darum geht es in diesem Blog schließlich.
Also, so sehe ich das: Das Imperium als gedankliches Konstrukt, als Idee, ja als Leitidee, das ist  die Herrschaft des „Kleinen Mannes“ (kleinmütig und kleingeistig), die Herrschaft über den „Kleinen Mann“ und seine Allmachtsphantasien. Das alles wird „organisiert“ durch selbsternannte Eliten oder „Schutzpatrone“. Das Imperium, das Reich besteht nur im Kopf des mutwilligen, ja des vorsätzlichen Untertanen, der von seinen Eliten immer neue „Unterklassen“ präsentiert bekommt, auf die er herabschauen darf. Das macht in wichtig und das macht ihn dauerhaft gefügig. Das macht ihn folgsam, dann folgt er willig. Dann ist er endlich das, was folgt: das Volk.
Und an „Unterklassen“ brauchen „die Eliten“ immer öfter auch gar nicht auf andere Völker zurückgreifen. Das ist gar nicht so opportun. Hierzulande kann man bequem die eigenen Leute heranziehen: „Hartzer“ und Leiharbeiter zum Beispiel. Aus meiner Erfahrungswelt sind es gerne Menschen, die ihren Lebensunterhalt in einem beitrags- und steuerfinanzierten Bereich (DER Domäne des Staatsbürgers!), zum Beispiel im Gesundheitswesen, verdienen, die sehr gerne darauf verweisen, daß auch die Briten in ihrem Imperium Sklaven hatten. Dann dürften sie das ja auch. Und wenn halt die „alten Sklaven“ nicht verfügbar sind, na dann nehmen sie halt neue, aus der näheren Umgebung. Und nur damit es klar ist: Jeder kann gerne die Namen dieses Gesindels von mir erfahren. Ich fabuliere hier nicht.
Das Imperium entsteht überdies in den Köpfen des kleinen Bürgers; stets einhergehend mit wachsender Dummheit und Ignoranz, wachsender Imkompetenz und Impotenz. Und das spürt der kleine Bürger auch selbst. Deswegen ist ihm bei der ganzen Sache auch immer etwas mulmig. Andere könnten es ja bemerken. Auf der anderen Seite verschwindet das Imperium schlagartig, wenn sich niemend mehr dafür interessiert, wenn der selbtsgewählte Status „Kleiner Mann“ durch aufgeklärtes Selbstbewußtsein abgelegt wird. Und dies passiert dann wirklich schlagartig. Es dauert keineswegs vierhundert Jahre, bis Rom untergeht, wie das ein Altbundeskanzler einmal meinte, um uns darauf hinzuweisen, wir hätten noch einige Zeit vor uns, in der wir gar nichts machen könnten.
Noch einmal: Zur Zeit durchlaufen wir eine imperiale „Findungsphase“ mit den WIMpis, OIMpis und FOIMpis. Deren auxiliarii oder föderatii wechseln ab und zu, im wesentlichen sind die Gruppierungen aber klar und deutlich. Auch buhlen die drei nicht jeden Tag um den Willigsten der Willigen neu.
Da der deutsche Bürger aber immer Weltmeister sein will – unter dem macht er es ja nicht –, läuft er auch hier vorneweg. Er ist halt der historisch am besten qualifizierte Untertan. Gelernt ist gelernt.
Um es deutlich zu sagen: Das paßt mir nicht. Es gefällt mir nicht im mindesten, welche Richtung mein Vaterland einschlägt. Die übersteigerte Adenauersche Westintegration (Rom liegt im Augenblick im Westen!) treibt langsam die merkwürdigsten Stilblüten. Auch wenn ich garantiert nicht zu denjenigen gehöre, die den Laptop durch den Klapprechner ersetzen wollen (So nebenbei: Solche Leute sollten sich zum Beispiel einmal die „Seefahrtssprache“ anschauen, die seit Jahrhunderten bestens funktioniert. Und zweitens reichen mir Klappstühle, vor allem die, die selbst laufen können); auch wenn ich nicht zu denjenigen gehöre, die sich über Ranger in deutschen Naturparks aufregen (die heißen in reichlich vielen Ländern der Welt so), so finde ich die auch optische Anbiederung an US-amerikanische Polizeiuniformen und –auftritte (von den Methoden ganz abgesehen) langsam peinlich. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, daß niemand auf der Autobahn 45 bei Lüdenscheid, das liegt im Märkischen Kreis, im Sauerland also, die Laufschrift „Traffic Jam“ an einem Polizeifahrzeug verstanden hat.
Doch Spaß beiseite: Die vorauseilende Anbiederung an die WIMpis (ursächlich auch begründet durch eine ja nachvollziehbare Angst vor den OIMpis – die hätten ja auch allen Grund gehabt sich zu rächen –), sollte gerade für den bürgerlichen, den gelernten Untertanen Warnung sein. Dabei geht man in der Regel noch vor seinem Hegemon den Bach ’runter. Kann er von mir aus auch gehen, der deutsche Bürger. Ich halte ihn nicht auf. Ich gehe nur nicht mit. Vielleicht gehe ich lieber nach Europa, allerdings nicht zur augenblicklichen EU.
Peter Rudolf Knudsen, Westfalen im Dezember 2013

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